Stillberatung - Wer ist wer?
Wichtig zu wissen ist: Der Begriff „Stillberaterin“ ist nicht geschützt. Es handelt sich auch nicht um einen Ausbildungsberuf, sondern um eine Tätigkeit, die auf Grundlage von Fortbildungen ausgeübt wird.
In Deutschland gibt es zwei Vereine, die ehrenamtliche Stillberatung
anbieten, die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) und die La Leche Liga (LLL). Die Beraterinnen bringen eigene Stillerfahrung mit und unterstützen Mütter auf Basis eines jeweils standardisierten Fortbildungskatalogs. Dabei geht es vor allem um emotionale Unterstützung und Stillprobleme, die mit gutem Grundlagenwissen gelöst werden können. Bei medizinischen Problemen wird an Fachpersonal weiterverwiesen, d.h. an Ärzt/innen oder auch Still- und Laktationsberater/innen IBCLC.
Hebammen dürfen als einzige Personengruppe Stillberatung als Kassenleistung über das Gesundheitssystem abrechnen. Die Hebammenausbildung ist in Hinblick auf das Stillen nicht standardisiert, der Wissensstand bei den Hebammen ist daher individuell sehr unterschiedlich.
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe verschiedener sonstiger Fortbildungsprogramme hinzugekommen, unter denen kostenpflichtige Stillberatung angeboten wird. Das Niveau dieser Fortbildungen ist sehr unterschiedlich und zwischen den Fortbildungskatalogen der ehrenamtlich arbeitenden Vereine - teilweise sogar darunter - und den IBCLC-Anforderungen angesiedelt. Dies macht es Eltern schwer, ein für ihre Situation passendes Beratungsangebot zu finden.
Hebammen dürfen als einzige Personengruppe Stillberatung als Kassenleistung über das Gesundheitssystem abrechnen. Die Hebammenausbildung ist in Hinblick auf das Stillen nicht standardisiert, der Wissensstand bei den Hebammen ist daher individuell sehr unterschiedlich.
Kostenpflichtige Stillberatung wird von Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC
angeboten. Diese haben ein internationales Examen abgelegt, das sie u.a. befähigt, in Kliniken zu arbeiten. Zu den Zugangsvoraussetzungen zum Examen gehören 1000 Praxisstunden in der direkten Stillberatung und 95 Stunden qualifizierte Fortbildung im Bereich Stillen und Laktation (Laktation = Wissen darüber, wie Milchbildung funktioniert und was die Milchbildung beeinflusst). IBCLCs verfügen über Spezialwissen zur Lösung von Stillproblemen und klinische Fachkenntnisse. Das IBCLC-Examen vermittelt seit 1985 die höchste Qualifikation im Bereich „Stillen“ weltweit https://iblce.org/. Das Zertifikat muss aktuell alle 5 Jahre durch einen Wissensnachweis und Fortbildungspunkte erneuert werden. Die meisten IBCLCs haben einen medizinischen Grundberuf und arbeiten in Kliniken. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Examen ohne einen solchen Beruf abzulegen, wenn u.a. medizinisches Grundlagenwissen nachgewiesen werden kann.
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe verschiedener sonstiger Fortbildungsprogramme hinzugekommen, unter denen kostenpflichtige Stillberatung angeboten wird. Das Niveau dieser Fortbildungen ist sehr unterschiedlich und zwischen den Fortbildungskatalogen der ehrenamtlich arbeitenden Vereine - teilweise sogar darunter - und den IBCLC-Anforderungen angesiedelt. Dies macht es Eltern schwer, ein für ihre Situation passendes Beratungsangebot zu finden.
Stillberatung in Deutschland außerhalb von Kliniken
A. Ehrenamtliche Stillberatung
B. Stillberatung über die Krankenkasse
C. Kostenpflichtige Stillberatung durch Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant)
D. Sonstige kostenpflichtige Stillberatung außerhalb der Klinik (Auswahl)
Auch wichtig zu wissen:
- Stillen ist kein Thema im Medizinstudium oder in irgendeinem medizinischen Ausbildungsberuf, Hebammen ausgenommen.
- Orale Restriktionen (zu kurze Zungen- Lippen- und Wangenbänder) sind kein Thema im Medizinstudium oder in irgendeinem medizinischen Ausbildungsberuf.
Stand: März 2024